Warum wir so kommunizieren, wie wir kommunizieren.

Erfolgreiches Kommunizieren und Lernen kann nur langhaltig gelingen, wenn wir uns der physischen Aspekte und das Wissen der Zusammenhänge von neurologischer Verarbeitung beim Lernen/Kommunizieren bewusst sind. Kommunikation bedeutet mit allen Sinnen wahrnehmen.

Für ein erfolgreiches und freudvolles Lernen ist zum Beispiel die neurologische Fähigkeit, stressfrei die Körpermittellinie zu überqueren, notwendig. Diese Fähigkeit wird durch die Krabbelphase neurologisch angebahnt (Bildung neuronaler Netze im Gehirn). Vorher bewegt sich der Säugling nur gleichseitig, das heißt homolateral. Das Lesen erfordert konkret die Fähigkeit, dass die Augenmuskulatur die Augen von links nach rechts und wieder zurück fließen lässt. Beide Augen sollten dabei zusammen verwendet werden können. Beim Schreiben ist der Arm ebenso von einer Seite zur anderen über die Körpermittellinie zu führen, der Nacken sollte entspannt gehalten werden, die Wege zwischen Gehirn und Ohren, Ohren und Augen, Augen und Hand offen sein.

Doch den wenigstens von uns sind diese Zusammenhänge von neurologischer Verarbeitung bekannt.

Wir sind Meister im Kompensieren und merken gar nicht, wie oft wir nur mit einem Ohr hören oder mit einem Auge sehen.

Dabei ist es ist besonders wichtig, dass wir mit „beiden Ohren“ gleichzeitig hören. Denn unser Ohr/unser Hörnerv ist für viel mehr verantwortlich als nur „das Hören“:

Der französische Arzt Alfred Tomatis entdeckte, dass die gesamte Körperhaut am „Hörvorgang“ beteiligt ist. Er fand tief im Innenohr im Schnecken- oder Cochlear-System die Hauptsammelstelle, an der alle unsere Sinne zusammentreffen. Tomatis stellte fest, das Augen-, Kopf- und Nackenbeweglichkeit vom Hörnerv gesteuert werden, der ein Hauptmechanismus für die Aufnahme und Integration der Wahrnehmung ist. Hören und Tastsinn sind eng miteinander verbunden.(Tiefe Töne sind dem Tastsinn näher als die höheren Töne.)

Die folgende Übung schaltet Ihre Ohren wieder an:

Übung:
• Ziehen Sie Ihre Ohren mit Daumen und Zeigefinger sanft nach hinten und falten Sie sie aus.
Sie führen diese Bewegung rund um die Ohrmuschel bis zum Ohrläppchen aus und dabei immer nach außen, weg vom Gehörgang.
• Danach ziehen Sie die Ohrläppchen sanft nach unten.
• Wiederholen Sie die Übung mindestens dreimal. Ihre Ohren werden warm und bekommen Farbe.

Was die Übung bewirkt:
Im Ohr und um das Ohr herum gibt es mehr als vierhundert Akupressurpunkte. Durch die Übung werden diese Akupressurpunkte stimuliert, die mit allen Funktionen des Gehirns und des Körpers in Verbindung stehen. Unter anderem aktiviert die Ohren-Anschalt-Übung die Formatio reticularis (=maschenförmig angeordnetes Nervengewebe in Rückenmark und Hirnstamm, eine Art Schaltzentrale) und hält so das Gehirn wach und aktiv. Außerdem unterstützt sie das integrative Denken: Das Erkennen von Wortbedeutungen und Assoziationen wird erleichtert, weil Laute, Rhythmen und Bilder miteinander verknüpft werden. Diese Bewegung hilft dem Übenden, dass er besser zuhören und sich besser erinnern kann, denn der Hörsinn ist enger mit dem Gedächtnis verbunden als das Sehen oder die übrigen Sinne.

Nun sind Sie schon einen Schritt weiter und können besser „Hören“ und „Kommunizieren“ was Ihnen Ihr Gesprächspartner sagt.

Ihre Susanne Blake

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